EGT Carillonkonzert
24.04.2023 - 86 KB
KONZERT AUF DEM CARILLON DES KÖLNER RATSTURMES
Christian Michel (Hannover)
4. EUROPÄISCHER GLOCKENTAG IN KÖLN | 6. MAI 2023 | 12:30 Uhr
EINLEITUNG
Der Turm des Kölner Rathauses ist als weltlicher Bestandteil des Rheinpanoramas neben Dom und Groß St. Martin nicht nur ein deutlich sichtbares Wahrzeichen der Stadt, sondern auch ein klingendes: In seiner Spitze hängt ein Carillon, ein Glockenspiel. In seiner jetzigen Gestalt ist es eine Stiftung der Kölner Innungen aus dem Jahre 1958. Es wurde von der Firma Koninklijke Eijsbouts (NL) gegossen und umfasst 48 Glocken mit einem Gesamtgewicht von ca. 14 Tonnen. Die größte Glocke stiftete Konrad Adenauer. Es ist allerdings nicht das erste Glockenspiel im Ratsturm: Ein Vorgängerinstrument aus dem Jahre 1913 mit 27 Glocken wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Und beinahe wäre Köln im 17. Jahrhundert zu einer klingenden Berühmtheit gekommen, denn die Gebr. Hemony sandten 1653 ein auf Vorrat gegossenes Carillon mit 23 Glocken nach Köln und boten es zum Verkauf an. Die Stadt konnte sich zu einem Kauf allerdings nicht entschließen und so wurden die Glocken 1657 wieder zurückgesandt und schließlich in der Nicolaikerk in Utrecht aufgehängt, wo sie auch heute noch erklingen.
ZUM PROGRAMM
Wenn die große Glocke läutet – Um den 100. Geburtstag des Dicken Pitter klingend zu feiern, sind viele Stücke in diesem Programm Glocken und ihrem Klang, aber auch der Umgebung des Pitters, dem Dom und der Stadt Köln gewidmet.
Zu einigen Programmpunkten noch kurze Erläuterungen:
Tage und Zeiten: Zu den einprogrammierten Liedern der Automatik des Carillons gehört auch der Zyklus „Tierkreis“ von Karlheinz Stockhausen. Als Kontrapunkt zu diesem Werk der Avantgarde erklingt ein kleiner Zyklus von Werken des klassisch-modernen Komponisten Ludovico Einaudi.
Vom Ij an den Rhein, von Amsterdam nach Köln: 1653 lieferten die Gebr. Hemony ein Carillon nach Köln und boten es zum Verkauf an. Das Angebot wurde nicht angenommen und die Glocken 1657 wieder zurückgesandt.
Friedensglocken: Schtschedryk, besser bekannt als „Carol of the Bells“, ist eigentlich ein altes ukrainisches Volkslied zu Neujahr. Das Neujahrsfest wurde ursprünglich im Frühling gefeiert, am Tag der Tagundnachtgleiche. Daher wird im Lied u.a. über eine Schwalbe gesungen. Mit diesem Lied wünscht man sich Glück, Gesundheit und Wohlstand.
PROGRAMMABLAUF
Wenn die große Glocke läutet (100. Geburtstag des Dicken Pitter)
Tage und Zeiten
Wenn die kleinen Glocken klingen
Der Dom – Gotik am Rhein
Kölle am Rhing
Friedensglocken
Christian Michel (* 1980) wurde in Werl geboren und ist in Soest aufgewachsen. Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker, verschiedene Praktika bei der Orgelbaufirma Gebr. Stockmann in Werl, im ORGANEUM in Weener und an der St. Ludgeri-Kirche in Norden. Studium des Informationsmanagements (Bibliothekswissenschaften) an der FH Hannover mit den Schwerpunkten Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationseinrichtungen mit Musikbeständen. Tätigkeit als Dipl.-Bibliothekar im Sachgebiet Alte Drucke der Handschriftenabteilung der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover. Nebenberuflich aktiv als Organist und Carillonneur (Henriettenstiftung Hannover, Studium bei Mathieu Daniël Polak am Beiaardcentrum Nederland in Amersfoort).
Ein Bericht über das Carillon des Kölner Ratsturmes und den Carillonneur Christian Michel auf DOMRADIO.DE